Was ist was im Verkehrsmanagement?
Die wichtigsten Begriffe kurz erklärt
Wenn Sie Fragen oder Anregungen zur Liste haben sprechen Sie uns gerne an: E-Mail an die Redaktion
Verkehr ensteht bei der Ortsveränderung von Personen und Gütern.
Im Durchschnitt legt jede:r Bundesbürger:in 43 km am Tag zurück und verbringt 93 Minuten im Verkehr.
23 % aller Wege werden ausschließlich zu Fuß zurückgelegt
9 % werden mit dem Fahrrad erledigt
8 % mit öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV)
45 % werden mit einem Kraftfahrzeug zurückgelegt
31 % aller Wege sind Freizeitverkehr
19 % sind Wege zum Einkaufen und
15 % sind Arbeitswege
25 % aller Autofahrten sind kürzer als 3 km
Die durchschnittliche gefahrene Geschwindigkeit auf Autobahnen beträgt ca. 120 km/h.
Verkehrsträger für die Beförderung von Personen und Gütern sind: Eisenbahn, Straßen, See-, Binnenschifffahrt und Luftverkehr.
Verkehrssystem: Das Netzwerk mit dem die Verkehrsteilnehmenden ihre Ortsveränderung vornehmen. Dafür nutzen sie Verkehrswege, die über Verkehrsknoten miteinander verknüpft sind. Aktivitäten, die Verkehr verursachen, sind ebenso Teil des Verkehrssystems wie die Einrichtungen, die den Prozess des Transportes organisieren. Auch die transportierten Personen und Güter gehören zum Verkehrssystem.
Verbund der Verkehrszentralen: Für die Lenkung und Steuerung des Verkehrs auf den Autobahnen in Deutschland sind neun Verkehrszentralen zuständig. Durch zielgerichtete Informationsangebote für Verkehrsteilnehmende und Management-Maßnahmen erhöhen diese den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit.
Intelligentes Verkehrsmanagement beschäftigt sich mit der Verbesserung von Verkehrsabläufen aus der Sicht des Betreibers eines Verkehrssystems. Verkehrsmanagement bedient sich zur Erreichung seiner Ziele der modernen Digitaltechnik und baut auf folgenden Teilsystemen auf:
Sensorsysteme zur Verkehrsbeobachtung
Meldenetze zur Meldung von Baustellen und Veranstaltungen
Übermittlungssysteme zur Kommunikation zwischen Straßen und Zentralen
Einrichtungen zur Steuerung der Verkehrsflüsse (Verkehrsbeeinflussung)
Einrichtungen zur Lenkung von Mobilitätsströmen durch gezielte Information der Verkehrsteilnehmenden (Verkehrslenkung)
Leitzentralen zur Beobachtung der Verkehrslage, Einleitung erforderlicher Maßnahmen, Aktivierung der Lenkungs- und Steuerungssysteme und
Koordinierung mit anderen Verkehrsträger.
Strategiemanagement hilft, Extremsituationen besser zu bewältigen. Um Verkehr in besonderen Situationen mithilfe von intelligenten Verkehrsystemen besser zu organisieren, werden im Vorfeld wirksame Maßnahmen geplant, die – wenn nötig – zur Anwendung kommen.
Die Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen setzt eine gute Abstimmung zwischen den Akteuren voraus.
Korridormanagement zielt darauf ab, die Verfügbarkeit der Verkehrsbeziehungen innerhalb definierter Fernverkehrskorridore zu erhöhen und damit das Autobahnnetz den Nutzer:innen auf langen Strecken als leistungsfähiges und verlässliches Angebot zur Verfügung zu stellen. Korridormanagement bündelt verschiedene Handlungsfelder im Verkehrsmanagement.
Kooperatives Störfallmanagement umfasst den gesamten Prozess, beginnend mit der Störfallerkennung, über Koordination der Beteiligten (Polizei, Rettungskräfte) bis hin zur Beseitigung des Störereignisses sowie die Information der Verkehrsteilnehmer über die aktuelle Lage und Ausweichoptionen.
Ereignismanagement beinhaltet Verkehrsmanagementmaßnahmen, die alle zusätzlichen, im Zuge von Großveranstaltungen verursachten Verkehre beeinflusst.
Betriebsmanagement befasst sich mit der Verwaltung und Steuerung von Geschäftsprozessen, die darauf abzielen, maximale Effizienz innerhalb eines Unternehmens sicherzustellen, was wiederum zur Verbesserung der Rentabilität bzw. Funktionalität beiträgt.
Ganglinien-Datenbanken dienen der Verkehrsprognose. Aus dem Vergleich von Mustern dichten Verkehrs aus einer Datenbank und aktuellen Verkehrsmessungen wird eine Verkehrsprognose erstellt.
Netzbeeinflussungsanlagen (NBA) leiten Verkehr von stauanfälligen Straßen auf leistungsfähige Alternativstrecken um.
Verkehrsbeeinflussungsanlagen (VBA) vermitteln verkehrsrelevante Informationen über dynamische Verkehrsschilder an die Verkehrsteilnehmenden.
Temporäre Seitenstreifenfreigabe bedeutet, dass zeitweise das Befahren des Seitenstreifens an hochbelasteten Streckenabschnitten ermöglicht wird. Dies kann die Kapazität des Streckenabschnitts um bis zu 25 % erhöhen.
Bautellenmanagement sorgt dafür, baustellenbedingte Behinderungen auf ein geringes Maß zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Das erreicht man durch eine optimale Planung und Koordinierung.
Telematik verknüpft Telekommunikation und Informatik. Die Verkehrstelematik unterstützt die Koordinierung innerhalb, von oder zwischen Verkehrssystemen wie Straßen-, Schienen-, Schiffs- und Luftverkehr.
Integrationsplattform bezeichnet eine Komponente in einer Softwarearchitektur, die es ermöglicht verschiedene Applikationen prozessorientiert zu verbinden. Softwarekomponenten können modular bearbeitet oder ausgetauscht werden.
Harmonisierung bedeutet, etwas in Übereinstimmung zu bringen. Daten gelten dann als harmonisiert, wenn alle Daten in allen Standorten und in allen genutzten Systemen sowie Prozessen identisch verstanden, interpretiert und genutzt werden können.
Fachanwendung sind für bestimmte Branchen oder Einsatzgebiete individuell entwickelte Softwarelösungen.
Bluetooth ist ein Funkstandard, um auf kurze Distanzen Daten zu übertragen. Zwei gekoppelte Geräte können so ohne Kabelverbindung miteinander kommunizieren.
Car-to-Car steht für Technologien, mit denen Fahrzeuge in Echtzeit Informationen untereinander austauschen.
Car-to-X steht für Technologien, mit denen Fahrzeuge in Echtzeit Informationen mit beliebigen anderen Objekten austauschen, zum Beispiel der Infrastruktur: Ampeln, Schilder, Baustellen. Assistiertes Fahren ist heute schon in vielen Autos Realität. Zum Beispiel der Tempomat, der automatische Abstandsregeltempomat oder der automatische Spurhalteassistent. Einzelne Assistenzsysteme unterstützen bei bestimmten Fahraufgaben, Fahrende müssen den Verkehr ständig im Blick behalten.
Teilautomatisiertes Fahren bedeutet, dass ein Fahrzeug manche Aufgaben zeitweilig selbst ausführen kann – ganz ohne Eingriff eines Menschen. Zum Beispiel auf der Autobahn gleichzeitig die Spur halten, bremsen und beschleunigen.
Hochautomatisiertes Fahren heißt, dass ein Fahrzeug bestimmte Fahraufgaben selbstständig ohne Eingriff bewältigt, allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum und unter geeigneten Bedingungen. Fahrende dürfen ihre Aufmerksamkeit vom Straßenverkehr abwenden, zum Beispiel Zeitung lesen. Meldet das System ein Problem, müssen sie jedoch umgehend das Steuer übernehmen.
Vollautomatisiertes Fahren ermöglicht Fahrenden die Fahrzeugführung komplett abzugeben und nur noch Passagier zu sein. Fahrzeuge können zum Beispiel selbständig auf die Autobahn auffahren, sich bei hoher Geschwindigkeit in den Verkehr einordnen, der Spur folgen, blinken, überholen, bei Bedarf bremsen, beschleunigen und die Autobahn schließlich wieder verlassen. Autonomes Fahren bedeutet, dass Fahrzeuge komplett von einem System geführt werden und alle Aufgaben selbsttätig erledigen. Auch komplexe Situationen – eine Kreuzung, einen Kreisverkehr oder einen Zebrastreifen – kann ein autonom fahrendes Fahrzeug bewältigen.